Auerbach Stadt-Anzeiger - Juni 2025

Stadt-Anzeiger Auerbach - Juni 2025 14 Auerochsen in Auerbach (Fortsetzung von Seite 1, von Rudi Weber) (Fortsetzung Seite 16) Heuer sind es 25 Jahre, seit das uralte Wappentier unserer Stadt bzw. eine Rückzüchtung des Urs oder Auerochsen wieder in unseren Fluren grast, und zwar im Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie. (1) Ende des Erzabbaus Als am Gründonnerstag (16. April) 1987 die Maxhütte Konkurs anmeldete, bedeutete dies auch für die letzte noch fördernde Eisenerzgrube Leonie IV in Auerbach das baldige Ende. Der in unserer Gegend jahrhundertelang traditionelle Beruf des Bergmanns hatte damit seine Grundlage verloren. Der Untertage-Eisenerzabbau der Maxhütte (1977-1987) hatte ein großflächiges Bruchgebiet mit mehreren Einsturztrichtern verursacht. Nach Beendigung der Eisenerzförderung folgten die gut zwei Jahre dauernden Stilllegungsarbeiten der Grube Leonie IV. Am 28.11.1989 schaltete der damalige Maschinensteiger Günter Majewski die Pumpen auf Leonie ab. Damit war endgültig Schluss mit dem Bergbau bei uns. Auf diesem Foto von ca. 1980 ist die Grube Leonie IV gerade voll in Betrieb. Zu sehen sind u.a. links die Mischbettanlage, rechts vom Förderturm das Band hinauf zur Bergehalde, und links oben die ehemalige B470. Wahrscheinlich hat kein Mensch damals an das relativ nahe Ende der Eisenerzförderung im Raum Auerbach gedacht. Bald nach Beendigung der Stilllegungsarbeiten kaufte zunächst die Stadt Auerbach das gesamte Gelände. 1995 jedoch erwarb der Landesbund für Vogelschutz (LBV) den größten Teil dieser Fläche, die hauptsächlich zwischen Auerbach und seinem Ortsteil Degelsdorf liegt, sowie den Bereich beim Schönblickweg. Ein Naturschutzgebiet sollte entstehen. Durch den Bergbau unter Tage und den Erzabbau (1977-1987) kam es stellenweise zu Erdabsenkungen und Einstürzen. Das instabile Gebiet wurde zunächst durch das Bergamt völlig gesperrt. Das Grubenfeld konnte sich deshalb zu einem ungestörten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Neben Acker- und Wiesenbrachen liegen dort u.a. Pioniergehölze, Magerrasen, Misch- und Nadelwälder, ein Bachlauf und mehrere Quellen. Die meist wassergefüllten Einsturztrichter entwickelten sich für einige gefährdete Amphibien- und Libellenarten von hoher Bedeutung. Auch der sehr seltene Eisvogel wurde schon gesehen. (nach 2) Ausweisung als Naturschutzgebiet 1996 Die offizielle Ausweisung und Unterschutzstellung von 87,27 ha als Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie erfolgte dann am 15. Mai 1996 durch die Regierung der Oberpfalz. (3) Blick vom Letten in Degelsdorf aus in das NSG mit einigen wassergefüllten Einbruchstrichtern. (Foto 2005; s. Titelfoto Stadtanzeiger September 2022)

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