Stadt-Anzeiger Auerbach - Mai 2024 - 14 Teufelskirche (von Rudi Weber) (Fortsetzung Seite 16) Johannes Neubig schreibt 1839 in seiner Chronik: „Auf unserem Ebersberge, südlich gegen Weluck ... fand sich noch im Jahre 1804 eine Öffnung zu einer ungeheuer tiefen Höhle; hineingeworfene Steine verriethen die Tiefe durch einen spät plumpsenden Fall ins Wasser. Die Öffnung ist nun durch hinzugerollte Steine verstopft.“ (1, Seite 103) Der Heimatforscher meint, wie er wenige Zeilen zuvor schreibt, „die Teufelskirche an der Ambergerstraße“. Auf dieser alten Karte (aus 2) ist die Teufelskirche eingezeichnet Neubig benutzte die alte Bezeichnung unseres Gottvaterbergs, die erst um 1700 allgemein den alten Namen Ebersberg (nach dem gleichnamigen ehemaligen ca. 3 km südöstlich des Gipfels gelegenen Dorf) ablöste. (3) Auf manchen Landkarten (z.B. 4) trägt heute noch der zur Bernreuther Straße hin abfallende Teil den Namen Ebersberg, während der übrige als Gottvaterberg bezeichnet ist. Auch der von Neubig gebrauchte Name Ambergerstraße ist uns heute nicht mehr geläufig, ja er ist direkt irreführend und eigentlich falsch. Die Straße nach Bernreuth war nämlich bis zur Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr ab 1936 angebunden an die alte Reichsstraße R85, die früher von Bayreuth über Kirchenthumbach vorbei an Oberfrankenohe, Haag usw. weiter nach Vilseck und eben Amberg führte. Dieses Teilstück wurde, wie gesagt im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes, 1937 über Pegnitz, Michelfeld, Auerbach, Edelsfeld usw. als R 85 (neu) verlegt und heißt heute B 85. Der neue Straßenteil (ca. 30 km lang) wurde am 1. April 1938 seiner Bestimmung übergeben. Für Auerbach bedeutete das die Anbindung an ein Fernstraßennetz. Eine alte Sage … Woher kommt eigentlich der eigenartige Name Teufelskirche? Eine alte Sage kann hierzu eine Erklärung geben. Es war in den stürmischen Tagen der Hussitenkriege, also in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. (5) Um ihre bewegliche Habe, ihr Vieh und ihr eigenes Leben zu retten flüchteten unsere Vorfahren beim Herannahen feindlicher Soldaten in die umliegenden Wälder. So auch eine Familie aus Nitzlbuch, die sich auf dem Ebersberg, wie unser Gottvaterberg früher bis etwa 1690 hieß, in Sicherheit brachte. Von dort hatte man auch eine gute Aussicht und konnte die Geschehnisse drunten im Dorf genau verfolgen.
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