Auerbach Stadt-Anzeiger - April 2023

Stadt-Anzeiger Auerbach - April 2023 - 28 Das Rathaus von Auerbach (Fortsetzung von Seite 24) (Fortsetzung Seite 32) Weltladen Auerbach Oberer Markt 12 a Lieferservice Tel. 8480 www.weltladen-auerbach.de spenden Sie Ihr altes Handy zugunsten der Hilfsprojekte der Aktion Schutzengel Dienstag: 10-12 Uhr Freitag: 15-17 Uhr im Weltladen gegenüber vom Café Postillion HANDY-SPENDENAKTION Die vier Türen bzw. Tore an den vier Seiten standen Tag und Nacht offen, so dass die Gänge sicher auch als beliebte Unterstellmöglichkeiten und nächtliche Rendezvousplätze genutzt wurden. Erst viel später wurden an Nord- und Südseite die baulich noch heute vorhandenen Türen angebracht, und die ost- und westseitigen Gebäudeöffnungen im Erdgeschoss zugemauert. In die oberen Stockwerke konnte man wie gesagt nur über die Freitreppe gelangen, und das bei Wind und Wetter. Im 1. Stock waren das Ratszimmer (t), die Registratur (u), ein sog. Bürgerstüberl (v) und ein sehr weiträumiger Vorplatz (y), der auch Ratssaal genannt wurde. Die Heizlokale (w), das Sekret (o) und die Stiege (x) hinauf in den 2. Stock nahmen den restlichen Platz dieser Etage ein. Im sog. Ratssaal (y) fanden nur die größeren öffentlichen Ratsversammlungen bzw. Sitzungen statt. An Markttagen wurden dort Waren feilgeboten, und häufig wurden der Überlieferung nach auch Tanzmusik und Bälle abgehalten. Das 2. Stockwerk war praktisch nur ein einziger offensichtlich nicht heizbarer Raum Z mit einem Sekret (o). Diese große Fläche diente an Markttagen ebenfalls als Verkaufshalle für die Tuchmacher, Kürschner, Säckler, Gewandschneider und andere Fieranten. In großen Truhen wurden hier teilweise auch Feuerlöschgeräte und Waffen der bürgerlichen Landwehr aufbewahrt. Auch der Dachboden, in den eine gewendelte Treppe führte, diente als Zeughaus; es lagerten dort Hellebarden und Lanzen und die übrige Ausrüstung der Bürgerwehr. Auch ein Teil der Feuerlöschutensilien wie die ledernen Feuereimer wurden unter dem Dach aufbewahrt. Die normalen Verwaltungsgeschäfte, wie Verbriefungen, Zunftangelegenheiten usw. wurden weiterhin in der alten Stadtschreiberei erledigt, denn der Stadtschreiber, der zugleich Urkundsbeamter war, hatte dort nach wie vor sein Amtslokal, ja meistens auch seine Wohnung.

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