Auerbach Stadt-Anzeiger - März 2023

Stadt-Anzeiger Auerbach - März 2023 - 30 Vor 605 Jahren (Fortsetzung von Seite 28) IMPRESSUM Mit amtlichen Bekanntmachungen und sonstigen Nachrichten der Stadt Auerbach, mit Mitteilungen der Vereine, Verbände und Organisationen, mit Familiennachrichten sowie Privat- und Geschäftsanzeigen (Preisangaben usw. ohne Gewähr). Für den Inhalt der Berichte ist der jeweilige Verfasser verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Herausgeber Verlag und Anzeigenverwaltung: Stadtverband Auerbach i.d.OPf. ; Erscheint zum 1. des Monats. ; Verlagsort: 91275 Auerbach Redaktion u. Gestaltung Andy Deml, Rosenhofer Str. 20 91275 Auerbach Tel.: 0175 4031328 (und nach 17:00 Uhr - Tel. 09643-916274) e-mail: info@stadtanzeiger-auerbach.de Druck: Druckerei Stock, Marienplatz 35, 92676 Eschenbach, Anzeigenannahme, Vereinsberichte und Texte bei Schreibwaren Kleefeldt/Heinl, Unterer Markt 2, Tel.: 09643 / 91462 Fax: 09643 / 91463 Anzeigen-Preisliste Nr. 04 ab 12/2021 Beilagenanmeldung bei: Hernn Klaus Küffner Tel. 09643 / 2565 Abgabe-, Anmeldetermine: Vereinsnachrichten: 5. des Monats Anzeigen: 10. des Monats Beilagen: 20. des Monats ; Die Verteilung des Stadtanzeigers erfolgt kostenlos an jeden Haushalt der Stadt Auerbach i.d.OPf. Achtung: Reklamationen nur beim 1. Vorsitzenden Eugen Eckert, Obere Bergstraße 12, Tel. 1235. Auflage: 4600 Stück Im Internet : https://www.auerbach.de/page_1_3.php „Wir Johanns von gots genaden pfalltzgrawe bey Rein vnd Hertzog in Beyern Bekennen offentlich mit dem brief, das wir haben angesehen sullich getruwe willig vnd stete dienst, die vnß vnser burger gemeinigklich vnß Statte zu Awrbach gethan habend vnd vnß vnd vnser erbn in kunftigen zeiten thun sullen und mugen, vnd auch umb sunderlich lieb vnd gunst, die wir zu denselben vnsern burgern vnd vnser Statt zu Awrbach haben, und auch umb gemeyns nucz und frumens willen, die derselben vnser Statt vnd den purgern, Reichen vnd Armen, davon komen mugen. So haben wir yn die besunder genade gethan vnd yn gegunnet, .... , das sy ein rathawse pauen sullen vnd mugend in der Statt zu Awrbach auf dem margte oder platzze ..... vnderhalb des hawses nach der Statt.“ (4) Dies sind die ersten sechs Zeilen der Urkunde, in welcher Pfalzgraf Johann „mit vnßm anhangenden Insigel, gebn zu Sulzbach am Pfintztag vor dem Sontag alls man singet yn der heiligen kristlichen kirchen Letare in der Fasten nach kristi gepurtt vierzehen hundert vnd yn dem achtzehenden Jahre“, den Auerbacher Bürgern den Bau eines neuen Rathauses genehmigte. (4) Pfintztag hieß übrigens früher der Donnerstag. Das Rathaus von 1418 Wie dieses Rathaus genau ausgesehen hat und wie seine Ausmaße waren ist nicht bekannt. Ziemlich sicher umfasste es nur den östlichen, zum Oberen Marktplatz hin gelegenen Teil des heutigen Rathauses. Das steinerne Relief eines Auerochsen links neben dem Haupteingang stammt wohl noch aus diesem frühen 15. Jahrhundert. Stolz brachten unsere Vorfahren vor rund 600 Jahren an ihrem neuen Rathaus das Wappentier der Stadt, den Auerochs oder Ur an; das Foto zeigt eine dieser erhaltenen Steinplastiken an der Südfront des Gebäudes. Die Auerbacher konnten sich leider an ihrem neuen Rathaus nur etwa ein Jahrzehnt erfreuen, denn am 9. Februar 1430 nahmen die Hussiten unsere Stadt ein und legten sie größtenteils in Schutt und Asche. Dabei wurden auch die Pfarrkirche und das schöne neue Rathaus praktisch zerstört. In den folgenden Jahrzehnten richteten die mehr oder weniger all ihrer Habe beraubten Bürger ihr Rathaus notdürftig wieder her und ein. Zu einer Generalsanierung oder gar für einen Neubau fehlte zunächst das Geld, obwohl Pfalzgraf Johann der Stadt und ihren Bewohnern auf weitere 15 Jahre alle Steuern erließ, wegen „sullcher beschedung, alls leider unser Burger zu Awrbach von den verdampten ketzzern aus Böheim mit prant und ander beschedung entfanngen haben“. (5) (über die Hussitenkriege siehe z.B. auch Quelle 6) Als sich unsere Vorfahren etwa 100 Jahre nach der Zerstörung ihrer Stadt anno 1430 wieder erholt hatten, bauten sie auch das heutige Rathaus. Darüber mehr in der nächsten Ausgabe.

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