Auerbach Stadt-Anzeiger - März 2023

Stadt-Anzeiger Auerbach - März 2023 - 26 Das Rathaus von Auerbach (Fortsetzung von Seite 24) Das Haus links vom Aufgang zur Pfarrkirche (Nr. 79, heute Oberer Marktplatz 11) ist das erste Rathaus der Stadt, die alte Stadtschreiberei. Das eher turmartige rechte Gebäude (Nr. 93, heute Oberer Marktplatz 12) wurde wohl etwa gleichzeitig nach der Stadterhebung in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts als Büttelei mit Wohnung des Ratsdieners und des Stadtknechts erbaut. Ebenerdig zum Marktplatz hin hatte es mehrere Arrestzellen und einen Kramladen. „1903 wurde im unteren Stock des Hauses das Kgl. Postamt untergebracht, es blieb dort bis 1929. Dann wurde das neue Postamt in der Bahnhofstraße gebaut.“ (2, Seite 306) Seit 1936 gehört dieses Anwesen der Kirchenstiftung und beherbergt heute u.a. Gewerbe-, Büro- und Wohnräume. Neues Rathaus 1418 Etwa 100 Jahre nach dem Bau des ersten Rathauses von Auerbach nahe der Pfarrkirche waren die Bevölkerung angewachsen und dadurch die Aufgaben der Verwaltung mehr geworden. Es hatte sich wohl auch das Verhältnis von Pfarrei und Stadt etwas geändert. Der damalige Pfarrer Konrad Dyemar (auch Diemar; amt. 1407 bis 1437) scheint ein eher streitbarer und sehr auf das Vermögen der Pfarrei bedachter Mann gewesen zu sein. Er beklagte sich beim Landesherrn Pfalzgraf Johann von Neumarkt (1383-1443; reg. 1404 bzw. 1410 bis 1443) über insgesamt 13 Streitfälle mit dem Stadtmagistrat von Auerbach. Einer seiner Klagepunkte war, dass bei der Errichtung des Rathauses, vielleicht auch erst bei einer möglichen Erneuerung nach der Einnahme und der damit verbundenen weitgehenden Zerstörung Auerbachs durch König Ruprecht I. von der Pfalz (1352-1410; ab 1398 Pfalzgraf bei Rhein und damit Kurfürst; 1400-1410 König; Wittelsbacher), dem Vater des Pfalzgrafen Johann von Neumarkt, am 23. September 1400, eine Teilfläche des Kirchenvorplatzes überbaut worden sei. Pfalzgraf Johann schlichtete den Streit dadurch, dass er der Stadt 1418 erlaubte, ein neues Rathaus an einem anderen Platz, nämlich dem, wo es heute noch steht, zu bauen. Der Pfarrer hatte wohl zumindest ein bisschen Recht, denn Johann entschied auch, dass künftig die Pfarrei die Mietzinsen der Läden im bisherigen Rathaus erhalten sollte. (nach 3, Seite 51) Urkunde mit Siegel vom 3. März 1418 An der Urkunde aus dem beginnenden 15. Jahrhundert hängt auch dieses relativ gut erhaltene ca. 6 cm große Wachssiegel von Pfalzgraf Johann. (Fortsetzung Seite 30) Unser Mahlzeitendienst Jetzt Informationen anfordern: ASB-Regionalverband Jura e.V. Marktpassage, Unterer Markt 6, Auerbach Telefon: (09643) 507 99 51 menuedienst@asb-jura.de Wir helfen hier und jetzt. www.asb-jura.de Jeden Tag für Sie da: Jakobushof und ASB

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