Auerbach Stadt-Anzeiger - Februar 2023

Stadt-Anzeiger Auerbach - Februar 2023 - 6 Erbaut 1440, ist der „Weiße Turm“ in der Zwingergasse einer der letzten verbliebenen Reste der mi� elalterlichen Stadtmauer und früheren Befes�gung der Stadt. Besser bekannt ist er unter dem Namen „Vollhannturm“, benannt nach dem eins�gen Besitzer Johann Vollhann, der ihn Ende des 18. Jahrhunderts erwarb. Seit langer Zeit ist das sanierungsbedür�ige, historische Kleinod im Besitz der Stadt, die seit Jahren in Verhandlungen mit dem Denkmalschutz eine Lösung sucht. Erste Entwürfe wurden dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) bereits in der Amtszeit von Bürgermeister Helmut O� vorgelegt. „Die Abs�mmung mit dem Landesamt war schwierig bis unmöglich. Vier Referenten des Denkmalamtes haben sich bereits mit dem Vollhannturm beschä�igt und Generalkonservator Prof. Pfeil hat den Turm selbst vor Ort in Augenschein genommen,“ weiß Stadtbaumeisterin Margit Ebner, die sich seit 2010 mit dem Vorhaben befasst. Jetzt ist die Planung auf der Zielgeraden: Ab diesem Jahr kann das zeitgeschichtliche Denkmal endlich saniert werden. Eine Restaurierung und die Aufstockung des „Weißen Turms“ in der Zwingergasse 3 zu einem Ferienapartment ist angedacht. Die Planung übernahmen die em-Architekten aus Amberg. Das Tragwerkplanungsbüro � s ingenieur-gmbh hat die sta�sche Konstruk�on untersucht und einen Maßnahmenkatalog erstellt. Qualifizierte Fachrestauratoren werden in Abs�mmung mit dem BLfD die Sanierungsarbeiten übernehmen. Letzteres bewertete den Vollhannturmausführlich und betonte dabei das vorbildliche und hohe Engagement der Stadt Auerbach für den Erhalt und dieNutzung des Turms. Bereits früh war die hohe Bedeutung des bemerkenswerten Bauwerks und seiner Innenaussta� ung erkannt worden. Wich�g war folglich eine Nutzung für das Objekt zu finden, die nicht nur die Ablesbarkeit seiner Funk�on als mi� elalterlicher Wehrbau gewährleistet. Zur Geschichte des Turms und der Stadt gehört auch die Folgezeit, als die Überreste der Mauern und Türme anderen Nutzungen zugeführt wurden. So baute man an die Wehrmauern überwiegend ärmeren Bevölkerungsschichten dienende Wohnhäuser und Wirtscha�sgebäude an und brach auch die Türme nicht ab, sondern führte sie in Wohnnutzungen über. „Daher ist der Erhalt dieser Zeitschichten nicht nur aus Belangen der Denkmalpflege geboten, er ist für die Stadt und besonders imHinblick auf eine kün�ige Zugänglichkeit des Turms von hoher Wich�gkeit,“ so das BLfD. Rund 1,35 Mio € wird die Stadt in die Sanierung inves�eren. „Wir rechnen aber mit einer hohen Förderung,“ so Bürgermeister Joachim Neuß. Er geht von knapp 1 Mio. Euro an Fördermi� eln aus. Im Januar wurde der Bauantrag eingereicht, der Baubeginn ist für 2023 angedacht. Zunächst muss die Vollhannturm 02.2023 Die Seite der Stadt - mit Daten, Fakten und Projekten! Sta�k ertüch�gt werden, dann wird ein Treppenhaus angebaut und eine zusätzliche Etage aufgestockt, was einerseits für die Nutzung erforderlich ist, andererseits der früheren Höhe des Turm näherkommt. Auch das Dach wird dem eins�genAnsehen angepasst und in Spitzformausgeführt. Zugleichwird der Turm an den Bergbau erinnern, da die Fassade des Treppenturms und auch Fensterlaibungen in Cortenstahl ausgeführt werden. Der sanierte Vollhannturm wird für unsere Stadt kün�ig ein markantes Bauwerk darstellen und weit über unsere Grenzen hinweg einzigar�g genutzt werden: Mit seiner architektonischen Gestaltung bildet er ein neues, weithin sichtbares Merkmal unserer Stadtsilhoue� e und als komfortables Apartment wird hier die Übernachtung in außergewöhnlichemAmbiente möglich. ? Wussten Sie ... ... dass ein Stück Auerbacher Mi� elalter nun saniert wird?

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