Auerbach Stadt-Anzeiger - Februar 2023

Stadt-Anzeiger Auerbach - Februar 2023 - 26 Vor 605 Jahren (Fortsetzung von Seite 16) (Fortsetzung Seite 28) Seit diesem als Hausvertrag von Pavia am 4. August 1329 getroffenen Abkommen gab es zwei Linien des Hauses Wittelsbach, die bayerische und die pfälzische. Die Oberpfalz und damit auch Auerbach gehörte fortan den pfälzischen Wittelsbachern, und kam erst im Jahre 1628 wieder zurück zu Bayern. Auerbach Teil von Neuböhmen Pfalzgraf Rudolf II. der Blinde (1306-1353; reg. 1329-1353), ein Neffe von Ludwig dem Bayern, überließ seiner Tochter Anna von der Pfalz (1329–1353) bei ihrer Heirat im Jahre 1349 mit dem späteren Kaiser Karl IV. (1316-1378; römisch-deutscher König ab 1346, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs ab 1355) zur Mitgift u.a. als Pfandwert die Orte Neidstein, Hartenstein, Velden, Plech und Auerbach. Nach dem Tode von Pfalzgraf Rudolf II. (1353) kam unser Auerbach mit mehreren anderen Orten durch Verkauf von Pfalzgraf Ruprecht I. (1309-1390; reg. 1329-1390) endgültig an Karl IV. und damit an Böhmen. Das später (erstmals verwendet von Franz Martin Pelzel in „Geschichte Kaiser Karls des Vierten, Königs in Böhmen“, Dresden, 1783; 2 Bände) als Neuböhmen bezeichnete Gebiet umfasste zunächst bis 1373 einen großen Teil der nördlichen Oberpfalz mit der Haupt- und Residenzstadt Sulzbach, das auch Sitz eines Landgerichts wurde. Denkmal von 1848 in Prag zu Ehren Karls IV. Dieser hatte 500 Jahre zuvor, anno 1348, die nach ihm benannte Karls-Universität gegründet. Karl war 1316 in der Stadt an der Moldau als Sohn König Johanns von Böhmen (1296-1346), als Enkel Kaiser Heinrich VII. (1278/79-1313) und Urenkel des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl (um 12321278) geboren und 1346 zum deutschen König, 1355 zum Kaiser und 1365 zum König von Burgund gekrönt worden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwMDQ=