Auerbach Stadt-Anzeiger - Februar 2023

Stadt-Anzeiger Auerbach - Februar 2023 - 14 (Fortsetzung Seite 16) Vor 605 Jahren (von Rudi Weber) genehmigte der damalige Landesherr Pfalzgraf Johann von Neumarkt (1383-1443; reg. 1404 bzw. 1410 bis 1443) den Bürgern von Auerbach, also unseren Vorfahren, den Bau eines neuen Rathauses am Platz des heutigen. Die Urkunde dazu stellte er am 3. März 1418 im benachbarten Sulzbach aus. Doch zunächst ein Blick in die Vorgeschichte Dorf - Markt - Stadt Lange bevor Auerbach in die geschriebene Geschichte eintrat siedelten hier Menschen, wie zahlreiche Funde aus verschiedenen Epochen beweisen. Große Anziehungskraft übte sicher schon sehr früh das in und um Auerbach anzutreffende Eisenerz auf unsere Vorfahren aus. Aus der Eisenzeit mit ihren verschiedenen Unterabteilungen (ältere Eisenzeit oder Hallstattzeit 800-450 v. Chr. und Jüngere Eisenzeit oder Latènezeit, auch Keltenzeit genannt, 450 v. Chr. bis Christi Geburt) wurden mehrere Grabhügelfelder von Laien angegraben und z. T. regelrecht geplündert, z.B. 9 Grabhügel in der Flur Reut im Oberen Wellucker Wald (nordöstlich von Sackdilling, heute im Truppenübungsplatz), 5 Grabhügel in der Flur Weißer Brunnen über dem Ohrental (südöstlich von Lehnershof) und über 30 Grabhügel auf der Bloa und im Seideloheholz (östlich von Ortlesbrunn). Sicherlich schlummern noch viele Zeugen aus vor- und frühgeschichtlichen Epochen in den Fluren in und um Auerbach ihrer Entdeckung entgegen. Das wichtigste Ereignis in dieser Zeit für die Geschichte und die Entwicklung der ganzen Gegend war sicher die Gründung des Benediktinerklosters Michelfeld durch den Bamberger Bischof Otto I. den Heiligen (reg. 1102-1139) im Jahre 1119. Dieses reich von Stuck eingerahmte Deckenbild in der Vorhalle der Kirche St. Johannes der Evangelist (Asamkirche) in Michelfeld zeigt links Bischof Otto I. mit seinem Gefolge bei der Übergabe der Urkunde über die Gründung des Klosters Michelfeld an den 1. Abt Imbriko (reg. 1119-1121) und seinen Konvent. Wahrscheinlich soll die 3. Person von links der Schutzvogt des neuen Klosters Graf Berengar I. von Sulzbach (vor 1080-1125) sein.

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